Viel nachdenken und sanft schneiden
Es gibt Tätigkeiten, die auf den ersten Blick eher banal erscheinen und denen man keine große Bedeutung zumisst. Das Beschneiden von Rebstöcken ist so ein Fall. Man darf jedoch nie vergessen, dass der Rebschnitt zu den wesentlichsten Schritten bei der Erzeugung von gutem Wein gehört. Auch zum Jahreswechsel sind wir intensiv mit dem Rebschnitt beschäftigt. Der jährliche Rückschnitt der Reben dient der Steuerung von Ertrag und Wachstum.
Seit ein paar Jahren wenden wir eine neue, sanfte Schnitttechnik an. Sie ist etwas aufwendiger und braucht daher mehr Zeit als früher. Jede Rebe ist anders, daher muss bei jedem Rebstock zunächst nachgedacht und dann wohlüberlegt geschnitten werden. Eine Säge verwenden wir schon seit vielen Jahren nicht mehr. Es wird ausschließlich per Hand geschnitten. Elektro- oder Druckluftscheren sind zwar tolle Erfindungen, aber viel zu grobmotorisch im Vergleich zur herkömmlichen Handschere.
Unsere Vorgehensweise ermöglicht absolut glatte Schnitte und verhindert große Wunden. Der Saftstrom soll von der Wurzel bis ganz nach oben möglichst ungestört und auf Dauer erhalten bleiben. Denn ein ungestörter Saftfluss reduziert die Eintrittspforten für holzzerstörende Pilzkrankheiten. Nach dem Motto „Gesundheit kommt von innen“ sehen die Rebstöcke bei Anwendung des „sanften Rebschnitts“ nicht nur äußerlich gesund aus. Sie sind und bleiben es auch tatsächlich von innen her.
Ihnen wünschen wir ein erfolgreiches Neues Jahr 2019, viel Gesundheit und stets ein gutes Glas Wein.