Biegen ohne Winter
Ein wirklicher Winter mit deutlichen Minustemperaturen scheint nicht einkehren zu wollen. Statt Schnee gibt’s dieses Jahr eben Nebel. Wir nehmen es, wie es kommt. Sollte die Vegetation wieder früh beginnen, bleibt also nicht mehr allzu viel Zeit, die Winterarbeiten zu erledigen. Obwohl der Rebschnitt noch in vollem Gange ist, haben wir daher bereits in einem Weinberg mit dem Biegen der Fruchtruten begonnen.
Bei den Ruten handelt es sich um die Triebe des Vorjahres. Von diesen einjährigen Trieben haben wir beim Rebschnitt pro Rebstock maximal zwei Stück mit insgesamt etwa 10 Knospen belassen. Diese werden nun bogenförmig nach unten gezogen und am Drahtrahmen befestigt.
Die Lage der Knospen auf einem gleichen Höhenniveau bewirkt, dass sie gleichmäßig im Austrieb gefördert werden. Dadurch verteilt sich die Wuchskraft des Rebstocks einheitlich und wir können homogen reife Trauben ernten. Zudem bleibt die Rute am Draht gut fixiert. Sie behält ihre Position auch unter der zunehmenden Last der Trauben bis zur Ernte.