Schüller Wein.Hand.Werk

Verkochte Erleichterung

Nach über zwei Monaten ohne nennenswerte Niederschläge sorgten am vergangenen Wochenende 46 L/qm für etwas Entspannung bei Reben und Winzer.
Doch die Ereignisse der letzten Woche trüben die Freude etwas. Bereits die zweite Hitzewelle für dieses Jahr brachte neue Temperaturrekorde und sehr hohe UV-Strahlungswerte, die auch für die Reben Auswirkungen hatten. An intensiv der Strahlung ausgesetzten Trauben kam es zu Schädigungen der Beeren durch Sonnenbrand. In einem Weinberg sind sogar in erheblichem Umfang die Stiele geschädigt.

Aus dem trockenen Boden konnten die Reben nicht genügend Wasser nach oben saugen, sodass die natürliche Kühlung der Beerenoberfläche nicht mehr funktioniert. Dadurch entstanden Beerentemperaturen bis annähernd 60°C. Zahlreiche Beeren verkochten regelrecht und sind mittlerweile am eintrocknen. Je nach Weinberg mindert dies die Erntemenge um bis zu 30%. Glücklicherweise gibt es aber auch ein paar Weinberge, in denen die Schäden eher gering sind. Insgesamt ist aber jetzt schon sicher, dass es während der Weinlese einen hohen Aufwand bedarf, die geschädigten Beeren per Hand auszusortieren.

Das Ganze ist ein weiterer Baustein in dem großen Mosaik, wonach die vielfältigen Veränderungen aufgrund des Klimawandels dafür sorgen werden, dass sich auch im Weinbau einiges verändern muss. Manche alten Erfahrungen können wir in die Tonne treten, neue werden wir, zum Teil mit Schmerzen, sammeln müssen.

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