Schüller Wein.Hand.Werk
  • In den Startlöchern

    Die Natur ist dieses Jahr deutlich später dran als im Vorjahr. Grundsätzlich ist das begrüßenswert, da dies die Wahrscheinlichkeit von Spätfrostschäden verringert. Davon hatten wir im Vorjahr mehr als genug. Dieses Jahr bleiben wir hoffentlich verschont.

    Fast vier Wochen später als 2017 werden die Reben nun langsam wieder aktiv. Untrügliches Zeichen dafür ist das Weinen der Reben. Es bedeutet, dass der Saftstrom in Gang kommt. Die Rebe transportiert nun Nährstoffe aus den Wurzeln nach oben. Da noch keine Blätter vorhanden sind, ist die Rebe unmittelbar mit Wasser gesättigt. Das überschüssige Wasser wird in Form sogenannter Guttationstropfen abgegeben, damit der Nährstofftransport aus den Wurzeln gewährleistet bleibt. Ein schönes Schauspiel der Natur, bevor der Austrieb der Knospen in etwa 2 Wochen beginnt.

  • Mehr Riesling braucht das Land

    Vor Kurzem haben wir eine über 1.000 qm große Fläche, die mit Riesling bestockt ist, erworben. Damit vergrößert sich unser Betrieb um einen weiteren Weinberg in der Gemarkung Ernst. Wir hoffen, damit der Nachfrage nach unseren Weinen gerechter zu werden.

    Nach dem Rebschnitt und dem Biegen der Fruchtruten gilt es nun für uns, Gefühl für diesen Weinberg zu bekommen. Mit zahlreichen Pflegemaßnahmen wollen wir nun das Wachstum der Reben in die optimale Balance bringen. Dies ist meist ein mehrjähriger Prozess, nur so ist aber eine höchstmögliche Qualität der Trauben möglich.

  • Alles klar

    Am Wochenende haben wir die jungen Weine filtriert. Bei dem Verfahren namens „Cross Flow“ werden mittels Membran jegliche Trubstoffe im Wein abgetrennt. Damit dieser Prozess möglichst schonend verläuft, setzen wir zunächst mehrere Monate auf die natürliche Selbstklärung der Weine. Vier Monate verbrachten die Jungweine nun auf der vollen Hefe und haben sich optisch fast vollständig von selbst geklärt und stabilisiert. Dies umfasst auch die natürliche Bildung von Weinstein, was wir bewusst durch niedrige Kellertemperaturen unterstützen. All dies erleichtert die finale Filtration ungemein und minimiert Qualitätsverluste.

    Weitere vier Wochen verbleiben noch bis zur Abfüllung. In dieser Zeit können sich die Weine noch etwas ausruhen und stabilisieren, bevor sie Ende April in Flaschen gefüllt werden.

  • Sanft geschnitten

    Während es nicht wirklich Winter werden will, haben wir den Rebschnitt inzwischen fast beendet. Auf den beiden Fotos ist exemplarisch ein Rebstock vor und nach dem Rebschnitt zu sehen. Lediglich etwa 10% des ein- und zweijährigen Holzes werden belassen.

    Diese Riesling-Anlage schneiden wir gemäß der Methode des sanften Rebschnitts nach Simonit & Sirch. Die beiden Südtiroler haben eine spezielle Methode entwickelt, bei der nur kleine, wohlüberlegte Schnitte gemacht werden. Sägen ist absolut tabu. Es wird stets der Saftfluss in den Leitbahnen der Rebe beachtet. Dies macht die Rebstöcke weniger anfällig gegen Holzkrankheiten und insgesamt langlebiger. Einziger Nachteil ist, dass man länger überlegen muss und dadurch mehr Zeit beim Rebschnitt braucht. Das ist es uns aber Wert.

    Jetzt im Winter sieht man vor dem Rebschnitt wunderbar, was penible Laubarbeiten im Sommer bedeuten. Die Triebe im Drahtrahmen sind lediglich ein Strich in der Landschaft und gerade mal so breit wie der Endpfahl. Wir legen ganz besonderen Wert auf solch flache Laubwände, damit die Trauben luftig hängen, dadurch lange gesund bleiben und viel Aroma bilden.

  • Es klärt sich

    Seit Dezember herrscht im Keller kontrolliertes Nichtstun. Nach dem Ende der Gärung werden die Weine lediglich regelmäßig sensorisch kontrolliert. Ansonsten vertrauen wir ausschließlich auf die natürlichen Prozesse. Dazu braucht es nur Zeit, sonst nichts.
    Auf natürliche Weise, mittels Schwerkraft, setzen sich die Hefen langsam am Boden der Tanks ab und die Jungweine werden zunehmend klarer. Dabei geben die Hefen wertvolle Inhaltsstoffe an den Wein ab.

    Insgesamt präsentiert sich der Jahrgang 2017 etwas kräftiger als die Vorjahre. Die angenehm frische Säure macht die jungen Weine schon jetzt sehr animierend. Drei Monate Ruhe im Fass gönnen wir den Weinen aber noch, bis sie in die Flasche kommen.