Schüller Wein.Hand.Werk

Gipfeln kurz vor knapp

Die meisten Triebe sind inzwischen ca. einen Meter über den Drahtrahmen hinaus gewachsen. Nach wie vor ist das Längenwachstum der Reben dieses Jahr außergewöhnlich stark.

Kurz bevor sich die Triebe wegen ihres Eigengewichts zu stark zur Seite neigen oder vom Wind abbrechen, muss das sog. Gipfeln erfolgen. Mittels Laubschneider werden die Triebe etwa 30 cm oberhalb des Drahtrahmens maschinell eingekürzt. Die schnell rotierenden Messer des tunnelförmigen Geräts schneiden alle Triebe ab, die sich ihnen in den Weg stellen.

Auch in diesem Jahr haben wir mit dem Gipfeln so lange wie möglich gewartet. Warum warten wir damit bis kurz vor knapp?
Seit dem Austrieb im Frühjahr ist die Hauptaufgabe der Rebe das Längenwachstum der Triebe. Somit stellt der Rebstock seine Nährstoffe überwiegend dafür zur Verfügung. Beim Gipfeln werden die Triebspitzen entfernt. Da ab dato weniger Nährstoffe für das Triebwachstum benötigt werden, fließen die Nährstoffe nun primär in die Trauben. Wer also große Beeren und viel Ertrag möchte, muss früh gipfeln. Wir wollen aber aus Qualitätsgründen möglichst kleine Beeren und deshalb gipfeln wir erst so spät wie möglich.