Schüller Wein.Hand.Werk
  • Jahrgang 2018 in Flaschen

    Am Osterwochenende haben wir alle 2018er Weine in Flaschen abgefüllt. Wie immer mit Hilfe einer vollautomatischen Maschine unseres Lohnunternehmers.

    Getreu dem Motto „Gut geplant ist halb geschafft“, muss an diesem Tag alles stimmen. Bereits Monate im Voraus wurde alles fest geplant: der Vorrat an Flaschen und Verschlüssen, ausreichend gut gelaunte Arbeitskräfte und die passende Weintemperatur. Jedes Jahr auf’s Neue ein aufregendes Ereignis, denn die Füllung ist immer die letzte große Hürde, die jeder Wein nehmen muss.

    Am kommenden Wochenende folgt die Etikettierung. Dann sind die Weine für Sie erhältlich und zwar in völlig neuem Design. Sie dürfen also gespannt sein. Einen kleinen Vorgeschmack gibt’s bereits in unsere Online-Shop.

    Weinabfüllung
    Wein abfuellen

  • Scheibe für mehr Toleranz

    Der Frühling nimmt so richtig Fahrt auf. Bei sommerlichen Temperaturen kommen nicht nur die Reben, sondern auch die Begrünung in Schwung.

    Bereits seit vielen Jahren arbeiten wir komplett ohne Herbizid. Zur Verbesserung der Bodenstruktur und -fruchtbarkeit sowie zur Verhinderung von Nitratauswaschung wird nur der Bereich direkt um die Rebstöcke mechanisch bearbeitet. Mit dem gezahnten Scheibenpflug wird die Erde im Vorbeifahren leicht bewegt und somit das Wachstum der Beikräuter gestört. Da diese Pflanzen eine Konkurrenz für die Reben darstellen, kann man sie nicht ungehindert wachsen lassen.

    Seit dem Verzicht auf Herbizide hat sich über viele Jahre eine völlig andere, deutlich vielfältigere Population an Beikräutern entwickelt. Dies begrüßen wir und begegnen dem Beikraut inzwischen ziemlich tolerant. Mit dem Scheibenpflug erfolgt keine Beseitigung, sondern lediglich eine Unterdrückung der Beikräuter. Denn hervorragende Trauben können nur auf einem lebendigen Boden bei nachhaltiger Bewirtschaftung wachsen.

    Scheibenpflug Unterstockbereich

     

    Scheibenpflug Rebzeile

  • Blitzblank

    Im Keller tut sich was. Nach einem ausgiebigen Hefelager haben wir die Weine nun von der Hefe getrennt und filtriert. Aufgrund der frühen Weinernte war dieses Jahr die Lagerung auf der Hefe mit rund 5 Monaten noch etwas länger als sonst. Eine monatelange Lagerung auf der vollen Hefe klingt ziemlich einfach, bedarf aber zunächst absolut tadellosem Lesegut im Herbst. Denn nur dann ist die Hefe vital und bringt über solch einen langen Zeitraum positive Effekte für den Wein mit sich. Ganz besonders der Körper und die Langlebigket der Weine werden mit einem langen Hefekontakt gefördert.
    Ganz nebenbei klärt sich der Wein auf ganz natürliche Weise von selbst. Wie auf dem Foto ersichtlich, harmonisiert sich dabei auch die Säure, indem Weinsteinkristalle ausfallen.

    Mit der sogenannten Cross Flow Technologie wurden die Weine nun in einem Arbeitsgang von einem Tank in einen anderen umgelagert und filtriert. Bis zur Abfüllung an Ostern reifen die Jungweine jetzt noch im Fass. Sie präsentieren sich bereits jetzt sehr trinkfreudig, mit reifer Frucht und zarter Säure.

    Cross Flow Filtration
    Weinstein

  • Biegsam in den Frühling

    Bei überdurchschnittlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein zeigen sich bereits die ersten Vorboten des Frühlings. Die Tage sind schon merklich länger geworden und die Natur scheint es 2019 wieder eher eilig zu haben.

    Nach dem Rebschnitt sind wir derweil mit dem Biegen der Ruten beschäftigt. Bei den Ruten handelt es sich um die Triebe des Vorjahres. Davon haben wir beim Rebschnitt pro Rebstock maximal zwei Stück mit insgesamt etwa 10 Knospen belassen.
    Das einjährige Holz ist wesentlich biegsamer als man vermutet. Besonders jetzt, wenn der Saft in den Leitbahnen der Rebstöcke wieder zu fließen beginnt.

    Mit dem Biegen und Befestigen der Fruchtruten im Drahtrahmen verringern wir die Unterschiede der späteren Triebentwicklung. Denn nur wenn sich alle Knospen auf gleicher Höhe befinden, treiben sie nahezu gleich aus. Dadurch werden sowohl die Sommertriebe als auch die daran wachsenden Trauben gleichmäßig mit Nährstoffen versorgt. Dies wirkt sich wiederum positiv auf die Traubenreife aus.

    Riesling biegen

  • Viel nachdenken und sanft schneiden

    Es gibt Tätigkeiten, die auf den ersten Blick eher banal erscheinen und denen man keine große Bedeutung zumisst. Das Beschneiden von Rebstöcken ist so ein Fall. Man darf jedoch nie vergessen, dass der Rebschnitt zu den wesentlichsten Schritten bei der Erzeugung von gutem Wein gehört. Auch zum Jahreswechsel sind wir intensiv mit dem Rebschnitt beschäftigt. Der jährliche Rückschnitt der Reben dient der Steuerung von Ertrag und Wachstum.

    Seit ein paar Jahren wenden wir eine neue, sanfte Schnitttechnik an. Sie ist etwas aufwendiger und braucht daher mehr Zeit als früher. Jede Rebe ist anders, daher muss bei jedem Rebstock zunächst nachgedacht und dann wohlüberlegt geschnitten werden. Eine Säge verwenden wir schon seit vielen Jahren nicht mehr. Es wird ausschließlich per Hand geschnitten. Elektro- oder Druckluftscheren sind zwar tolle Erfindungen, aber viel zu grobmotorisch im Vergleich zur herkömmlichen Handschere.

    Unsere Vorgehensweise ermöglicht absolut glatte Schnitte und verhindert große Wunden. Der Saftstrom soll von der Wurzel bis ganz nach oben möglichst ungestört und auf Dauer erhalten bleiben. Denn ein ungestörter Saftfluss reduziert die Eintrittspforten für holzzerstörende Pilzkrankheiten. Nach dem Motto „Gesundheit kommt von innen“ sehen die Rebstöcke bei Anwendung des „sanften Rebschnitts“ nicht nur äußerlich gesund aus. Sie sind und bleiben es auch tatsächlich von innen her.

    Ihnen wünschen wir ein erfolgreiches Neues Jahr 2019, viel Gesundheit und stets ein gutes Glas Wein.

    sanfter Rebschnitt
    Weißburgunder Rebschnitt