Schüller Wein.Hand.Werk
  • Gipfeln kurz vor knapp

    Die meisten Triebe sind inzwischen ca. einen Meter über den Drahtrahmen hinaus gewachsen. Nach wie vor ist das Längenwachstum der Reben dieses Jahr außergewöhnlich stark.

    Kurz bevor sich die Triebe wegen ihres Eigengewichts zu stark zur Seite neigen oder vom Wind abbrechen, muss das sog. Gipfeln erfolgen. Mittels Laubschneider werden die Triebe etwa 30 cm oberhalb des Drahtrahmens maschinell eingekürzt. Die schnell rotierenden Messer des tunnelförmigen Geräts schneiden alle Triebe ab, die sich ihnen in den Weg stellen.

    Auch in diesem Jahr haben wir mit dem Gipfeln so lange wie möglich gewartet. Warum warten wir damit bis kurz vor knapp?
    Seit dem Austrieb im Frühjahr ist die Hauptaufgabe der Rebe das Längenwachstum der Triebe. Somit stellt der Rebstock seine Nährstoffe überwiegend dafür zur Verfügung. Beim Gipfeln werden die Triebspitzen entfernt. Da ab dato weniger Nährstoffe für das Triebwachstum benötigt werden, fließen die Nährstoffe nun primär in die Trauben. Wer also große Beeren und viel Ertrag möchte, muss früh gipfeln. Wir wollen aber aus Qualitätsgründen möglichst kleine Beeren und deshalb gipfeln wir erst so spät wie möglich.

  • Unaufhaltsam

    Genauso unaufhaltsam wie die Regenfälle der letzten Tage wachsen die Reben derzeit. Mehr als ausreichende Wasservorräte im Boden und hohe Temperaturen lassen die Weinreben ungebremst wachsen. Die Rebblüte ging rasant binnen wenigen Tagen über die Bühne. Und zwar so früh wie noch nie. Noch ein paar Tage früher als der bisherige Spitzenreiter 2007.
    Auch die Größe der Trauben scheint uns rekordverdächtig. Der Grund liegt auch hier sicherlich in der optimalen Versorgung seit Beginn der Vegetation.

    Neben der Weinlese ist die jetzige Phase sicherlich die arbeitsintensivste im Jahresverlauf. Parallel zum Aufheften der Triebe haben wir unmittelbar nach der Blüte alle Rebstöcke im Bereich der Trauben entblättert. Eine extrem aufwändige Handarbeit, die sich aber garantiert auszahlt. Denn in diesem Jahr ist die Entblätterung besonders wichtig, damit die Beeren nicht zu groß werden. Ebenso wichtig ist dies zum Schutz vor Pilzkrankheiten, da die Trauben nach Niederschlägen wieder schneller abtrocknen.

    Auch wenn in den nächsten Monaten noch viel passieren kann, stehen derweil die Vorzeichen auf einen frühen Lesebeginn und eine reichliche Erntemenge.

  • Erstes Heften

    Nach den sehr warmen und trockenen Frühlingswochen sind nun die kühleren, Niederschlag spendenden Mai-Tage ein wahrer Segen.

    In den Weinbergen haben wir derzeit alle Hände voll zu tun. Das Ausbrechen überzähliger, zu dicht stehender Triebe haben wir bereits erledigt. Dabei wurde jeder Rebstock in Handarbeit Trieb für Trieb durchsucht. Das Ausbrechen schafft eine bessere Durchlüftung und eine vorzeitige Ertragsreduzierung. Die zukünftigen Trauben kann man bereits sehr gut erkennen. Vor der Blüte werden sie allerdings als Gescheine oder Infloreszenzen bezeichnet. In etwa zwei Wochen werden sie blühen und Beeren bilden.

    Seit einer Woche sind wir nun schon mit dem Heften beschäftigt. Dabei werden die jungen Triebe in den Drahtrahmen eingesteckt. Dies ist primär für die Strukturierung einer lockeren Laubwand zur Vermeidung von Pilzkrankheiten und zum Erhalt der Kulturform notwendig. Bis in den August hinein wird jeder Weinberg etwa alle zwei Wochen geheftet.

  • Grober Umbruch

    Da es schon seit einem Monat nicht mehr nennenswert geregnet hat, haben wir die Begrünung in jeder 2. Rebgasse leicht umgebrochen. Genauer gesagt, wurde lediglich die natürliche Begrünung oberflächlich leicht gestört. Dies reduziert den Wasserverbrauch und setzt Nährstoffe frei. Etwa vier Wochen nach einer Bodenbearbeitung werden die Nährstoffe für die Reben verfügbar. Etwa zu diesem Zeitpunkt wird die Rebblüte stattfinden. Dies ist der Zeitpunkt, an dem die Reben größere Mengen Nährstoffe benötigen.

    Rundum ist dies also ein geschlossenes System, bei dem wir eine Ressourcenverschwendung konsequent vermeiden. Uns ist wichtig, Nährstoffe bewusst auf natürliche Weise mittels Begrünung zu binden und diese gezielt freizusetzen. Und zwar genau dann, wenn die Reben es brauchen.

    Aufgrund der warmen Temperaturen entwickeln sich die jungen Triebe derweil fast schon explosionsartig. So wachsen derzeit pro Woche zwei bis drei neue Blätter pro Trieb. Mit den ersten Laubarbeiten haben wir daher heute begonnen.

  • Qualität in limitierter Menge

    Inzwischen haben wir alle 2017er Weine etikettiert und in Kartons verpackt. Sie dürfen also gerne zugreifen.

    Mengenmäßig ist 2017 der bisher kleinste Jahrgang in unserem Betrieb. Darüber sind wir durchaus traurig, denn wir wissen schon jetzt, dass wir viel zu wenig Wein im Keller haben, um all unsere Kunden zu bedienen. Aber der Jahrgang 2017 macht uns aus qualitativer Sicht enorm viel Freude. Es erfüllt uns durchaus mit Stolz, dass wir am Ende solch tolle Qualitäten erzeugen konnten.

    Überzeugen Sie sich selbst, so lange der Vorrat reicht. Alle 2017er Weine sind ab sofort erhältlich in unserem Online-Shop.